Unterbewusstsein

Inhaltsverzeichnis

Unterbewusstsein – Die verborgene Kraft unseres Geistes

Einführung

Das Unter­be­wusst­sein ist einer der fas­zi­nie­rends­ten Berei­che der mensch­li­chen Psy­che. Es beein­flusst unse­re Gedan­ken, Gefüh­le und Hand­lun­gen in einem viel grö­ße­ren Aus­maß, als wir im All­tag bewusst wahr­neh­men. Stu­di­en und psy­cho­lo­gi­sche Model­le zei­gen, dass nur ein klei­ner Teil unse­rer Ent­schei­dun­gen bewusst getrof­fen wird, wäh­rend der weit­aus grö­ße­re Teil von unbe­wuss­ten Pro­zes­sen gesteu­ert wird.

Gera­de im Coa­ching und in der Hyp­no­se­ar­beit spielt das Unter­be­wusst­sein eine zen­tra­le Rol­le. Es ist der Schlüs­sel, um alte Mus­ter zu erken­nen, inne­re Blo­cka­den zu lösen und nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen zu bewir­ken.

Definition

Unter dem Begriff Unter­be­wusst­sein ver­steht man den Bereich des Geis­tes, in dem Infor­ma­tio­nen, Erin­ne­run­gen, Gewohn­hei­ten und Gefüh­le gespei­chert sind, die nicht stän­dig ins bewuss­te Den­ken tre­ten. Es han­delt sich um Pro­zes­se, die im Hin­ter­grund ablau­fen, aber den­noch maß­geb­lich unser Ver­hal­ten steu­ern.

Ein­fach aus­ge­drückt: Das Unter­be­wusst­sein ist wie ein rie­si­ger Daten­spei­cher, in dem alles, was wir jemals erlebt, gedacht oder gefühlt haben, abge­legt ist. Die­ser Spei­cher beein­flusst unse­re Wahr­neh­mung, unse­re Ent­schei­dun­gen und unser Han­deln – oft ohne dass wir es bemer­ken.

Historischer Hintergrund

Schon Sig­mund Freud unter­schied zwi­schen Bewusst­sein, Vor­be­wusst­sein und Unbe­wuss­tem. Auch wenn sei­ne Theo­rien heu­te dif­fe­ren­ziert betrach­tet wer­den, hat er damit die Grund­la­ge geschaf­fen, um das Unter­be­wusst­sein als wich­ti­gen Teil der Psy­che zu ver­ste­hen.

In der moder­nen Psy­cho­lo­gie wird das Unter­be­wusst­sein häu­fig mit auto­ma­ti­sier­ten Pro­zes­sen gleich­ge­setzt: Rou­ti­nen, Refle­xe, emo­tio­na­le Reak­tio­nen oder impli­zi­te Über­zeu­gun­gen. Neu­ro­wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se bestä­ti­gen, dass vie­le Ent­schei­dun­gen bereits im Gehirn getrof­fen wer­den, bevor sie ins Bewusst­sein drin­gen.

Funktionen des Unterbewusstseins

Das Unter­be­wusst­sein über­nimmt viel­fäl­ti­ge Auf­ga­ben:

  • Spei­che­rung von Erfah­run­gen: Alle Erleb­nis­se, auch schein­bar unbe­deu­ten­de, wer­den dort abge­legt.

  • Auto­ma­ti­sie­rung: Rou­ti­nen wie Auto­fah­ren oder Tip­pen lau­fen unbe­wusst ab.

  • Emo­tio­na­le Steue­rung: Gefüh­le ent­ste­hen oft aus unbe­wuss­ten Bewer­tun­gen.

  • Schutz­funk­ti­on: Das Unter­be­wusst­sein fil­tert Ein­drü­cke und schützt uns vor Reiz­über­flu­tung.

  • Moti­va­ti­on & Glau­bens­sät­ze: Über­zeu­gun­gen, die tief ver­an­kert sind, prä­gen unser Ver­hal­ten.

Anwendungsbereiche im Coaching und in der Hypnose

Da das Unter­be­wusst­sein gro­ßen Ein­fluss auf unser Leben hat, nut­zen Hyp­no­se und Coa­ching gezielt den Zugang zu die­sem Bereich:

  • Blo­cka­den lösen: Nega­ti­ve Glau­bens­sät­ze wie „Ich bin nicht gut genug“ wer­den auf­ge­deckt und umge­wan­delt.

  • Res­sour­cen akti­vie­ren: Ver­bor­ge­ne Stär­ken, Erin­ne­run­gen und posi­ti­ve Gefüh­le wer­den wie­der zugäng­lich gemacht.

  • Ver­hal­tens­än­de­rung: Gewohn­hei­ten wie Rau­chen, unge­sun­de Ernäh­rung oder Auf­schie­ben kön­nen nach­hal­tig ver­än­dert wer­den.

  • Stress­be­wäl­ti­gung: Unbe­wuss­te Reak­tio­nen auf Stress las­sen sich umpro­gram­mie­ren, sodass Gelas­sen­heit ent­steht.

  • Selbst­be­wusst­sein stär­ken: Neue inne­re Bil­der hel­fen, mehr Ver­trau­en in die eige­nen Fähig­kei­ten zu ent­wi­ckeln.

Vorteile der Arbeit mit dem Unterbewusstsein

  1. Nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung: Da tie­fer­lie­gen­de Mus­ter im Unter­be­wusst­sein ver­an­kert sind, führt die Arbeit dort zu lang­fris­ti­gen Ergeb­nis­sen.

  2. Effi­zi­enz: The­men, die ratio­nal kaum lös­bar erschei­nen, las­sen sich über das Unter­be­wusst­sein leich­ter bear­bei­ten.

  3. Ganz­heit­lich­keit: Gefüh­le, Gedan­ken und Hand­lun­gen wer­den glei­cher­ma­ßen ange­spro­chen.

  4. Selbst­hei­lungs­kräf­te: Das Unter­be­wusst­sein kann Pro­zes­se ansto­ßen, die Gesund­heit und Wohl­be­fin­den för­dern.

Abgrenzung

Es ist wich­tig, das Unter­be­wusst­sein nicht mit Eso­te­rik oder Mys­tik gleich­zu­set­zen. Zwar gibt es vie­le spi­ri­tu­el­le Ansät­ze, die den Begriff auf­grei­fen, doch in Coa­ching und Hyp­no­se­ar­beit wird er pra­xis­nah ver­stan­den: als Sum­me der auto­ma­ti­sier­ten Pro­zes­se, gespei­cher­ten Erfah­run­gen und unbe­wuss­ten Über­zeu­gun­gen.

Praxisbeispiele

  • Ein Kli­ent möch­te selbst­si­che­rer auf­tre­ten, fühlt sich aber in Prä­sen­ta­tio­nen blo­ckiert. Im Unter­be­wusst­sein lie­gen alte Erfah­run­gen, in denen er kri­ti­siert wur­de. Durch Hyp­no­se wer­den die­se neu ver­ar­bei­tet und posi­ti­ve Bil­der ver­an­kert.

  • Eine Frau lei­det unter wie­der­keh­ren­dem Stress, ohne die Ursa­che zu ver­ste­hen. Im Coa­ching zeigt sich, dass unbe­wuss­te Mus­ter („Ich muss immer alles per­fekt machen“) sie antrei­ben. Mit geziel­ten Inter­ven­tio­nen kann sie die­se lösen und ent­spann­ter leben.

  • Ein Sport­ler nutzt Hyp­no­se, um sein Unter­be­wusst­sein auf Erfolg zu pro­gram­mie­ren. Visua­li­sie­run­gen in Trance hel­fen ihm, im Wett­kampf fokus­sier­ter zu sein.

Fazit

Das Unter­be­wusst­sein ist wie ein unsicht­ba­rer Motor, der unser Leben in Bewe­gung hält. Es spei­chert Erfah­run­gen, steu­ert Gewohn­hei­ten und prägt unse­re Gefüh­le. Im Coa­ching und in der Hyp­no­se­ar­beit ist es der Schlüs­sel zu tie­fer und nach­hal­ti­ger Ver­än­de­rung. Wer lernt, mit dem Unter­be­wusst­sein zu arbei­ten, kann Blo­cka­den über­win­den, Res­sour­cen akti­vie­ren und sein vol­les Poten­zi­al ent­fal­ten.

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